Sonntag, 21. Juli 2013

Tinkturen herstellen

Nichts ist leichter, als Tinkturen selbst herzustellen. Sie können mit Wasser verdünnt innerlich und äußerlich angewandt werden oder dienen als Zugabe für Salben und Gele. 

Heute stelle ich Ihnen einige Tinkturen meiner Hausapotheke vor. Bitte beachten Sie, dass Sie vor der Anwendung  dieser oder anderer Mittel mit Ihrem Hausarzt sprechen sollten. Nicht jede Pflanze ist für jeden Menschen geeignet.
Lavendelblüten in Wodka angesetzt
Herstellung:

Blüten oder Pflanzenteile für die Tinktur sammeln Sie am besten morgens. Bei stark duftenden Pflanzen wie Lavendel oder Rosen darf es auch die Mittagszeit sein, wenn der Anteil ätherischer Öle am höchsten ist.

Zur Vorbereitung schütteln Sie die Blüten gut aus, um kleine Insekten zu entfernen. Werden nur die Blütenblätter verwendet, zupfen Sie diese vorsichtig ab. Blattwerk können Sie waschen, dann sollte es jedoch gut abgetrocknet sein, bevor Sie es verwenden. Das gleiche gilt für Wurzeln.

Geben Sie die Pflanzenteile in ein Schraubglas oder eine Flasche mit breitem Hals. Gut geeignet sind 0,5 l Sahne-Flaschen. Alle Gefäße müssen sehr gut gereinigt sein, am besten bei hoher Temperatur in der Spülmaschine, damit sie wirklich fettfrei sind.

Auf die Pflanzenteile gießen Sie 40%igen Alkohol. Ich nehme meist Wodka, es geht aber auch mit Branntwein oder Doppelkorn. Verschließen Sie das Gefäß und stellen Sie es an einen warmen Ort. Dort dürfen die Tinkturen nun 2 – 4 Wochen reifen. Schwenken Sie während dieser Zeit die Flaschen oder Gläser mindestens ein Mal täglich.

Wie stark die spätere Tinktur wird hängt davon ab, wie hoch der Pflanzenanteil ist und wie lange Sie die Ansätze ziehen lassen.
Flaschen für die fertigen Tinkturen sammle ich das ganze Jahr

Nach der Reifezeit filtern Sie die Tinktur durch ein sauberes Tuch und füllen sie in eine gut gereinigte und mit heißem Wasser ausgespülte Flasche. Am besten verwenden Sie dunkle Gefäße. Denken Sie daran, auch den Verschluss der Flasche zu reinigen. Ich desinfiziere diesen immer mit einem Schuss Wodka. So vorbereitete Gefäße verlängern die Haltbarkeit, die bei etwa 1 Jahr liegt.

Nach dem Abfüllen das Etikett mit Inhalt und Datum nicht vergessen! 


Anwendung:

Viele Tinkturen können sowohl innerlich wie äußerlich angewendet werden. Für die innere Anwendung ist die Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker wichtig, denn ich kann und darf keine medizinischen Tipps geben. Für die innere Anwendung werden Tinkturen immer tropfenweise eingenommen und mit Wasser oder im Tee verdünnt. 

Auch die äußere Anwendung sollten Sie mit Ihrem Behandler absprechen, insbesondere, wenn Sie an Allergien oder Unverträglichkeiten leiden. Da alle Tinkturen Konzentrate sind, werden Sie für Umschläge oder Waschungen stets mit Wasser verdünnt.


Aus meiner Hausapotheke:

Gänseblümchen-Tinktur
Verwendet werden Blätter, Stiele und Blüten

Innerlich angewendet bei Erkältungen, Magenproblemen, Frühjahrsmüdigkeit. Äußerlich als Waschungen bei unreiner Haut, als Umschlag bei Muskelverspannungen, Quetschungen und Zerrungen, auch bei Gliederschmerz und Lippenherpes. 

Lavendel-Tinktur
Verwendet werden Blüten und Blätter

Innerlich bei Kopfschmerz. Wirkt beruhigend und stärkend. Äußerlich bei Haarausfall, Hautunreinheiten, nervösen Hautreizungen und diversen Pilzerkrankungen (Candida, Hautpilz, Fuß- und Nagelpilz). 


Melissen-Tinktur
Verwendet werden die Blätter vor oder nach der Blüte (hier Zitronenmelisse)

Wirkt entspannend und kräftigend, unterstützt das Nervensystem. Innerlich außerdem bei Kopfschmerz, Angst und Depressionen.  Äußerlich lindert sie Insektenstiche, Lippen-Herpes und Nervenentzündungen. 
 
Ringelblumen-Tinktur
Verwendet werden Blütenblätter

Wird vor allem äußerlich angewandt und ist ein sehr gutes Wundheilmittel. Wirkt entzündungshemmend und abschwellend. Als Spülung bei Entzündungen im Mundraum. Als Umschlag bei Verletzungen der Haut, leichtem Sonnenbrand und Ekzemen. Innerlich bei Beschwerden in den Wechseljahren, Kopfschmerzen und Verdauungsbeschwerden. 


Rosen-Tinktur
Verwendet werden Blütenblätter

Innerlich Herz und Nerven stärkend. Wegen der entspannenden Wirkung auch hilfreich bei Kopfschmerzen. Wird für Mundspülungen verwendet.


Salbei-Tinktur
Verwendet werden die Blätter vor oder nach der Blüte

Ein paar Tropfen als Mundspülung bei Zahnfleischentzündungen oder zum Gurgeln bei Halsentzündungen. Reguliert als Waschung übermäßige Schweißproduktion zum Beispiel bei Fußschweiß.






Im Internet finden Sie viele weitere Informationen zu den einzelnen Tinkturen! 

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