Ringelblumen dürfen eigentlich in keinem Garten fehlen. Ich kenne kein besseres Wundheilmittel als Tinkturen und Salben aus den Blüten dieser sonnigen Pflanzen. Die Herstellung einer Tinktur ist denkbar einfach. Und so geht's ...
Gepflückt wird am besten an einem sonnigen Tagen nach dem Abtrocknen des Morgentaus |
Ringelblumen-Tinktur
Die
abgezupften Blütenblätter in ein Glas oder eine Flasche mit Schraubverschluss geben und mit Branntwein (Wodka oder Korn) auffüllen. Das Mischungsverhältnis richtet sich nach der Menge an Blütenblättern. Das Gefäß sollte gut gefüllt sein.
Stellen Sie das verschlossene Gefäß an einen Platz in der Sonne und schütteln Sie es täglich. Nach etwa 14 Tagen ist die Tinktur fertig. Sie erkennen es an der goldgelben Farbe. Ich lasse meine Tinktur meist noch länger ziehen, dann wird sie intensiver.
Anschließend wird die Tinktur durch ein Tuch gefiltert und in einer dunklen Flasche vor Licht geschützt aufbewahrt. Zum Gebrauch empfehle ich, eine kleine Menge in eine Tropfflasche abzufüllen. Denken Sie daran, die Flaschen mit einem Etikett zu versehen aus dem Inhalt und Datum der Abfüllung hervorgehen.
Verwendung
Die Ringelblumentinktur wird verdünnt im Verhältnis 1:10 angewendet. Geben Sie einfach ein paar Tropfen in ein Glas mit Wasser. Tauchen Sie ein sauberes Tuch in die Lösung und legen Sie es auf die Wunde. Diesen Umschlag lassen Sie für ca. 10 Minuten einwirken. Pur angewandt ist die desinfizierende Wirkung wegen des Alkoholgehalts größer, bewirkt aber ein leichtes Brennen.
Ringelblumentinktur wird traditionell zur Behandlung von kleinen Schnittverletzungen und Schürfwunden, leichten Verbrennungen inkl. Sonnenbrand sowie Blasen an Füßen und Händen angewandt. Sie eignet sich auch als Mundspülung bei wundem Zahnfleisch wie es durch das Scheuern von Prothesen entstehen kann.
Wer Kinder hat, wird diese Tinktur bald lieben. Sie ist ein wundervolles Heilmittel bei kleinen Verletzungen und mit Ringelblumensalbe können auch wunde Babypopos schnell abheilen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Herstellung einer Salbe:
1.) 250 ml Öl (kaltgepresstes Olivenöl oder Avocadoöl) mit 2 Handvoll
Blüten auf ca. 60° erwärmen (nicht kochen!). Vom Herd nehmen, Deckel auf
den Topf legen und über Nacht ziehen lassen.
Am
nächsten Tag nochmals leicht erwärmen und abseihen. In das warme Öl etwa 60 g
Bienenwachs einrühren, bis es geschmolzen ist. Die fertige Salbe in
Schraubgläser füllen und abkühlen lassen. An einem lichtgeschützten
Platz aufbewahren.
2.) Einen Ölauszug herstellen
(siehe Johanniskrautrotöl) und das fertig abgeseihte Öl in einem Topf erwärmen und mit Bienenwachs „andicken“.
3.) 500 g Schweineschmalz mit 2 Handvoll Blüten erwärmen bis es aufschäumt, vom Herd
nehmen, abdecken und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag abfiltern
und in Gläser füllen.
HINWEIS: Bitte nur Bio-Schmalz
verwenden, da in der herkömmlichen Zucht zu viele Medikamente im
Schweinefett gespeichert sind.
Die Salbe eignet sich hervorragend zur Behandlung von kleinen Schnittverletzungen, wunden Kinderpopos, leichte Verbrennungen inkl. Sonnenbrand, aufgeschürften Knien, Blasen an Füßen und Händen.
Dünn auftragen. Bei frischen Wunden kann man am ersten Tag ein Salbenpflaster auflegen, danach muss aber wieder Luft an die Wunde.
WICHTIGER HINWEIS: Bei der Anwendung ist darauf zu achten, dass keine Allergien auf die Trägersubstanzen (Öle, Fette) bestehen. Für Salbe und Tinktur gilt: Bei bestehender Allergie auf Korbblüter nicht anwenden!
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