Salbei-Bonbons

Wenn der Herbst kommt, sind Erkältungen oft nicht weit. Ein wunderbarer Helfer bei Halsschmerzen ist Salbei. Er hilft aber auch Menschen, die viel sprechen und ihre Stimme „ölen“ wollen. Dazu sind Salbei-Bonbons bestens geeignet. 

Sie herzustellen erfordert zwar ein wenig Mühe, aber dafür wissen Sie später, was Sie zu sich nehmen. In meiner Küche verwende ich Dalmatinischen Salbei (Salvia officinalis) aus meinem Garten. Er ist besonders kraftvoll und als Arzneipflanze geeignet. 

Was Sie für die Herstellung Ihrer Salbei-Bonbons brauchen:

1 Topf, 1 Mörser, 1 Holzlöffel, Backpapier und 1 kleines Sieb

Zutaten:

90 g bzw. 6 flach gehäufte EL Rohrohrzucker

1 kleine Handvoll getrocknete Salbeiblätter

gerebbelte Salbeiblätter, von den Stielen befreit

Als erstes rebbeln Sie den getrockneten Salbei zwischen den Handflächen und Fingern in kleine Stücke. Dabei entfaltet sich der typische Duft und befreit schon jetzt die Atemwege. 

Hier können Sie den Unterschied sehen -
die älteren, gut durchgetrockneten Blätter lassen sich feiner zerreiben.

Meiner Erfahrung nach ist der Salbei vom Vorjahr besser geeignet, denn er ist wirklich gut durchgetrocknet. Das werden Sie beim Mörsern merken, denn frischerer Salbei (von diesem Jahr) klebt sich zusammen und lässt sich schwerer zu Pulver zermahlen. Ich habe deshalb 1:1 gemischt. 

Salbei im Mörser, hier noch nicht gerebbelt

Während des Mörserns ist es hilfreich, die Blätter zu prüfen und zwischen den Fingern zu zerreiben.

Wenn Sie mit dem Mörser nicht alles ganz fein bekommen, nehmen Sie ein kleines Haarsieb zu Hilfe. 

Am Ende erhalten Sie ein feines, duftendes Pulver. Jetzt können Sie den Zucker erwärmen und das Backpapier hinlegen. Diese Vorbereitung ist wichtig, denn wenn der Zucker erst einmal heiß und der Salbei im Topf ist, müssen Sie zügig weiter arbeiten.

Die Anfangstemperatur kann etwas höher sein, doch spätestens wenn der Zucker im Topf zu schmelzen beginnt, müssen Sie die Temperatur herunter regeln.

Rühren Sie anfangs nicht zu viel im schmelzenden Zucker, sonst bekommen Sie zu viele Klümpchen. Die brauchen länger, bis sie sich wieder aufgelöst haben und dabei wird der restliche, schon geschmolzene Zucker zu braun. 

Wenn der Zucker geschmolzen ist, muss alles ganz schnell gehen. Aber Vorsicht: Geschmolzener Zucker ist extrem heiß! Nehmen Sie den Topf vom Herd und rühren Sie den pulverisierten Salbei ein. Meine Mischung ist sehr dunkel weil ich Rohrohrzucker verwendet habe.

Mit dem Holzlöffel legen Sie kleine Kleckse auf das Backpapier. Sie werden feststellen, dass die Zuckermasse relativ schnell härtet. Deshalb empfiehlt es sich, mit einer geringen Menge Zucker zu arbeiten. Nochmals erwärmen geht nämlich nicht, weil der Zucker dann dunkler und bitter wird. Das Salbei-Pulver wird vom heißen Zucker irgendwie absorbiert. Sie werden es beim Lutschen der Bonbons nicht mehr als Pulver wahrnehmen.

Sobald der Zucker Fäden zieht, ist es vorbei. Was jetzt noch im Topf ist, kann nur noch durch Einweichen in Wasser heraus gelöst werden. Karamelisierter Zucker wird steinhart.

Nach wenigen Minuten sind die Zuckerflecken ausgehärtet und fast gänzlich abgekühlt. Jetzt können Sie sie ganz leicht vom Backpapier lösen. 

Geben Sie die fertigen Bonbons in ein Glas. Schließen Sie es erst einige Stunden später, damit auch die letzte Feuchtigkeit entweichen kann und die Drops nicht aneinander kleben. Praktisch an diesen kleinen Salbei-Zucker-Fladen ist, dass sie sich in noch kleinere Stücke zerbrechen lassen. So können Sie Ihre Bonbons fein dosiert genießen.

TIPP: Auf die gleiche Weise können Sie auch andere Kräuter verarbeiten. Zum Beispiel Thymian als Hustenbonbon.

Viel Spaß beim Nachmachen und alles Gute
für Ihren Hals & die Stimme!